Über uns Die Stiftung HTCR

Die Stiftung HTCR (Human Tissue and Cell Research) wurde am 18.12.2000, genehmigt durch die Regierung der Oberpfalz, als gemeinnützige Stiftung mit einem Stiftungskapital von 900.000 DM ins Leben gerufen. Ermöglicht wurde dies durch die großzügige Stiftung von 300.000 DM durch Prof. Dr. med. Karl-Walter Jauch sowie Zustiftungen von insgesamt 600.000 DM aus der forschenden Pharmaindustrie. Vorausgegangen waren Forschungsarbeiten des damaligen Mitarbeiters von Prof. Jauch, Dr. med. Wolfgang Thasler, bei denen aus chirurgischen Operationsresektaten Leberzellen isoliert wurden, um mittels patentierter Konservierungslösungen an humanen Hepatozyten in vitro u.a. metabolische und toxische Nebenwirkungen von Medikamenten sowie regenerative Prozesse in der Leber zu untersuchen.

Dazu galt es, die allgemeinen ethisch-moralischen Grundsätze, Patientenrechte, ärztliche Vorgaben und juristische Belange mit dem Bedarf an Forschung zu harmonisieren, um den besten gesellschaftlichen Nutzen zu erreichen. Nach vielfacher ethisch-rechtlicher Auseinandersetzung erwies sich eine gemeinnützige Stiftung als die geeignetste Realisierungsform, in dem Sinn, dass sich die Stiftung HTCR als Treuhänder („honest broker“) des Patienten im umfassenden Sinne versteht.

Dies fand weitergehendes Interesse bei Forschungspartnern in Akademie und pharmazeutischer Industrie wie z. B. im Rahmen der überregionalen Forschungsverbünde des BMBF (Hepatosys I und II, Virtual Liver, M4). Parallel erfolgte im Nachgang zum Businessplanwettbewerb (MBPW) 2000 unter Federführung von Prof. Jauch und Dr. Thasler im Jahr 2002 die Ausgründung der Hepacult GmbH als Spin-off der Universitätsklinik Regensburg, durch die bis Ende 2019 der operative Geschäftsbetrieb der Stiftung und des Biobankings sichergestellt werden konnte.

Nach und nach verschob sich der Schwerpunkt des Biobankings auf Tumorgewebe und Zellisolate aus dem Blut, mithin Frischgewebeasservierung in einem breiten OP-Spektrum – neben der weiteren Konservierung für die Gewebebank. Zum Jahreswechsel 2019 auf 2020 wurde die Hepacult GmbH durch Stiftung von Prof. Dr. Wolfgang Thasler in die „HTCR-Services GmbH“ als 100 %ige Tochter der Stiftung HTCR überführt. Diese ist seither mit dem Biobanking betraut und betreibt Labore und Biobank am LMU Klinikum in enger Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am LMU Klinikum sowie am Forschungscampus Planegg-Martinsried (www.htcr-services.com).

Das Ziel der Stiftung ist seit 25 Jahren gemäß Stiftungssatzung die Förderung der Wissenschaft und Forschung durch Entgegennahme von menschlichem Gewebe unter Voraussetzung der Zustimmung des Patienten nach ausführlicher Aufklärung und die Aufbereitung der Gewebespende zur Bereitstellung bzw. Konservierung in einer Gewebebank, sowie deren Nutzung durch Forscher aus Akademie und Unternehmen. Zusätzlich erfolgt die Bereitstellung doppelt pseudonymisierter oder anonymisierter Patientendaten unter Beachtung der Datenschutzbestimmungen. Daraus wird als Sekundärziel eine Verbesserung der medizinischen Diagnostik und Therapie erwartet als auch eine Reduktion der Tierversuche für medizinisch-pharmazeutische Zwecke.

Bei der Vergabe von Gewebe wird satzungsgemäß akademischen Antragstellern ein Vorrang eingeräumt, unabhängig davon, dass alle Anträge auf Einhaltung ethischer, rechtlicher und wissenschaftlicher Aspekte geprüft werden. Hier fließt auch die Aussicht auf Machbarkeit und Zielerreichung unter Qualitätsgesichtspunkten mit ein, so dass sich die Stiftung als Treuhänder des Patienten im umfassenden Sinne versteht.

In den vergangenen 25 Jahren sind demgemäß unzählige Publikationen durch die Bereitstellung von humanen Gewebeproben und Forschungsförderung im Rahmen der Stiftung HTCR entstanden, auch in überaus renommierten Zeitschriften, wie beispielsweise Nature Medicine, Science, Cell, Hepatology, GUT publiziert worden. Wir freuen uns daher, nicht nur auf erfolgreiche 25 Jahre zurückblicken zu können, sondern mit dieser Veranstaltung auch in die Zukunft des HTCR-Biobankings schauen zu dürfen.